Luftverkehr in Lübeck

Die gestiegene Nachfrage nach Piloten verlangte nach deren Ausbildung. Hierfür wurde erneut ein geeignetes Flugfeld gesucht. Fündig wurde man schließlich an der Lübeck-Büchener Eisenbahnstrecke bei Blankensee. 1917 wurde hier der Flugbetrieb aufgenommen. Auf dem kleinen Wesloer Exerzierplatz fand dagegen kaum noch etwas statt.
In den 20er Jahren gewann der Flugplatz auf dem Priwall bei Travemünde an Bedeutung. Hier wurden schon seit 1914 Flugzeuge gebaut. Die Caspar Werke entwickelten zunächst kleinere Landflugzeuge. 1927 wurde hier mit dem internationalen Linienverkehr begonnen. Lübeck-Travemünde wurde zur Drehscheibe des Nordens, geflogen wurde nach Kopenhagen, Kiel, Hamburg, Berlin und Kalmar. Gleichzeitig wurde hier an den größten Flugbooten mitentwickelt. Die Flugzeughalle maß 60x60 m und konnte damit auch die DO-X beherbergen. Keine Halle in Deutschland hatte bis dahin diese Ausmaße. Auch ein neuer Verein, der „Flugtechnische Verein“, wurde 1924 hier gegründet.
Der II. Weltkrieg veränderte die Lage. Der Priwall wurde militärisches Sperrgebiet, bereits 1934 wurden die Linienflüge eingestellt, sogar die ebenfalls dort gebaute Pferderennbahn musste nun den fliegerischen Entwicklungen weichen.
Der Blankenseer Flugplatz bekam 1935 eine 1100 Meter Rollbahn und gewann auch durch den Eisenbahnanschluss an Bedeutung. 1944 wurde die Bahn mit Betonplatten ausgelegt und um 700m auf 1800m erweitert.
Nach dem Krieg wurde der Flugbetrieb auf dem Priwall und in Karlshof eingestellt. Die Flugzeughalle auf dem Priwall hatte den Krieg zwar unbeschadet überstanden, wurde nun aber demontiert. Die Halle in Karlshof wurde nach Heide verkauft.

  [zurück]      [weiter]