Luftverkehr in Lübeck
Die Geschichte der Lübecker Luftfahrt ist so alt wie die Luftfahrt selbst. Bereits im 18. Jahrhundert wurde vom heutigen Mühlentorplatz ein Ballonstart durchgeführt. Um 1910 wurde dann ein Flugfeld auf dem Exerzierplatz bei Wesloe eingerichtet. Auf dem Gelände neben der Arnimstraße wurde so manches Fluggerät vorgeführt. Der Höhepunkt war die Landung des Luftschiffes „Parseval VI“ 1911. Ein weiterer kleiner Flugplatz befand sich wenige Kilometer nördlich auf der anderen Seite des Lauerholzes in Karlshof an der Travemünder Alle. Hier landeten 1912 die Luftschiffe „Victoria Luise“ und „Hansa“. Heute wird der Rasen als Fußballfeld des FC Phönix genutzt, immerhin konnte der Phönix nicht nur aus der Asche entstehen, sondern auch fliegen, dem Fußballclub indes will beides noch nicht so recht gelingen. Vom Flugplatz Karlshof wurde die erste Lübecker Flugrallye (Orientierungsflug) mit 6 Maschinen gestartet, es ging nach Schwerin, Wismar und zurück.
Der erste Verein, der sich der Fliegerei widmete, war der „Lübecker Verein für Luftschifffahrt“ von 1908. Heute entzieht sich der Verein der modernen Rechtschreibung und nennt sich nur „Lübecker Verein für Luftfahrt“. 1909 erstand der Verein einen Ballon, der allerdings 1914, mit Beginn des I. Weltkrieges, an die Heeresleitung übergeben werden musste. Durch eine Spende gefördert konnte sich der Verein 1924 erneut einen Freiballon leisten, er wurde wieder auf den Namen „Lübeck“ getauft, wo er sich dann häufig am Himmel zeigte. Ermöglicht hatte dies Graf Zeppelin und sein Mitarbeiter Dr. Eckener, die der Luftfahrt auch in Lübeck sehr verbunden waren.
(Bildnachweis: Festschrift des LVfL)

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